"Gespräche von der Suche" (original writing / drawing / editing/ gif)

Gespräche von der Suche

Man tauscht sich aus, spricht vom Leiden und erfährt Erleichterung. Und doch: immer wieder kommt man an den Punkt an dem man in die tiefe Leere des Universums blickt und schlussendlich alleine bleibt. Der Punkt an dem einem die innere Musik verstummt und man aus dem Tanz gerissen und plötzlich bewegungslos, kalt und tot werden muss. Man verlässt den Raum der eigenen Gedanken, gleitet in den Wellen der Zeit und den finsteren Strömen der Sinnauflösung. Die Erleichterung betrifft nur das Kleine in uns, das Verachtenswerteste, die Sehnsüchte des Geistes, die verborgene Werte entschlüsseln wollen. Wir sprachen von diesem Kleinen, von der Suche, von der hoffnungslosesten aller Suchen, die doch immer auf alle Zeit nur in uns allein bleibt und in uns allen doch gleich bleibt. Einen Schritt gemeinsam in Richtung Tod. Ein weiterer Schritt, anscheinend. Das Große selbst verbleibt allein, das welches unsere Tage und Nächte nicht zählt und allezeit nur lauert sie zu verhöhnen.
Was ist Dasein und was Gespräch? Man fühlt sich beschmutzt. Beschmutzt durch die Grenzen der Kommunikation. Beschmutzt durch die Unterwerfung unter die Augen des Gegenübers. Gemeinsam gibt es nicht. Man bleibt in sich alleine und wie schmutzig wie traurig ist jenes Selbst, das sich an einem anderen nähren will, wenn es sich nähert. Der Austausch endet und allein die Unterwerfung verbleibt. Der trostlosen Endlichkeit unterworfen, das eigene Sterben, das uns bange macht und die Ausweglosigkeit im ewigen Sterben aller Dinge. Auch dein Tod ist gewiss und da ich mich an deinen Gedanken nähre, verschlucke ich ihre Wahrheit. Verschlucke dich deinen Lebenskern, den du in deinem Selbst gepflanzt hast und mache ihn wiederwertig. Ich entstelle ihn und du siehst es. Wie könnten meine Gedanken auch dein großes Selbst greifen, wenn wir nur von den kleinen Dingen zu sprechen vermögen. Ach, elende Sehnsucht, dass das Wahre einmal gesprochen werde! Doch jeder schöne Spross, jeder Keim, muss verdorren, wenn man ihm einem anderen überlässt. Wir mühen uns ihn gemeinsam zu umsorgen, doch da wir dies tun verrottet er umso schneller und wir entziehen ihm die Lebenskraft, die ihm nur unser großes Selbst zu geben vermag. Dieses aber sitzt nicht bei uns, wir schalten es ab, schließen es aus, denn es verhöhnt unsere Sehnsucht nach Nähe, verhöhnt unseren Wunsch das Unteilbare zu teilen.

Doch warum treibt es mich immerfort zu diesen Gesprächen? Nun weiß ich doch, dass sie mich meiner Wahrheit berauben, weiß doch, dass die Erleichterung nur das an mir betrifft, das schwach ist und nach Unerreichbarem sich sehnt. Allein hier weiß auch das große Selbst keine Antwort. So wissend es doch ist, gesteht es meinem Leben keinen Sinn zu, allein im eigenen Willen. Was aber will der Wille. Mein Wille verzehrt sich unentwegt nach der Wahrheit. Doch Gespräche bieten mir diese nicht. Wohin sollen sie mich also führen? Brauche ich die Wahrheit eines Zweiten um meine eigene zu erkennen? Trete ich blind durch die Gärten meiner Gefährten und zertrete ihre heiligsten Gewächse? Allein, ich mag nicht alle Keime Triebe der Wahrheit nennen. Vieles ist schadhaft und von der großen Gesprächsgemeinschaft gesät tief in uns eingewuchert. Warum also nicht Unkraut jäten und sich dieses Unflats entledigen. Warum greifen wir nicht nach den Wurzeln unserer Entmenschlichung? Nach den tiefsten Wurzeln der Gesellschaft, die unsere Gedanken umwickeln und ersticken.

Viel Licht und Liebe <3

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